Im Universum von Minecraft gibt es unzählige Möglichkeiten, dein Spielerlebnis zu gestalten. Wenn es auf deinem Server langweilig wird und du dich nicht mit Bukkit-Plugins zufriedengeben willst, kannst du auch Mods wie zum Beispiel Morph oder WorldEdit installieren. In diesem Artikel erfährst du, wie dies funktioniert. Wichtig dafür ist: Auf dem Server und in deinem Minecraft-Client müssen dieselben Mods mit derselben Version installiert sein!

Inhaltsverzeichnis
Was ist “server.properties”?

In der Datei `server.properties` werden die Einstellungen für einen Minecraft-Server gespeichert.
Über das Nitrado Webinterface → “Einstellungen” → “Allgemein” erhältst du eine vereinfachte, zusätzliche Ansicht zum Bearbeiten der `server.properties`.
Normalerweise befindet sich die Datei im selben Verzeichnis wie der Server (minecraft_server.jar
) und kann vom Serverbesitzer mit einem normalen Texteditor (z. B. Notepad) über FTP oder über das Webinterface bearbeitet werden. Nachdem Einstellungen geändert wurden, muss die Datei gespeichert und der Server neu gestartet werden.
Standard Konfiguration
Dies ist die Standardkonfiguration, die beim ersten Start des aktuellen Minecraft-Servers generiert wird (sofern noch nicht vorhanden).
Erklärungen der Werte
Name | Standardwert | Beschreibung |
---|---|---|
allow-flight |
`false` | Erlaubt es Spielern im Überlebensmodus zu fliegen.
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allow-nether |
`true` | Erlaubt Reisen in den Nether.
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announce-player-achievements |
`true` | Erzielt ein Spieler einen Erfolg, erhalten die anderen Spieler eine Nachricht.
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difficulty |
`1` | Definiert den Schwierigkeitsgrad auf dem Server.
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enable-rcon |
`false` | Aktiviert den Fernzugriff für die Server-Konsole (rcon = remote control). Das Protokoll wird hier erläutert: http://wiki.vg/Rcon. |
enable-command-block |
`false` | Aktiviert/deaktiviert den Befehlsblock.
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force-gamemode |
`false` | Legt fest, in welchem Spielmodus die Spieler dem Server beitreten.
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gamemode |
`0` | Definiert den Spielmodus, den Spieler beim ersten Besuch des Servers erhalten.
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generate-structures |
`true` | Bestimmt, ob Strukturen (z.B. Dörfer) generiert werden.
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generator-settings |
`leer` | Definiert die Einstellungen zur Generierung von Flachland- und Angepasst-Welten. Beispiele siehe jeweils dort. |
hardcore |
`false` | Muss manuell in die `server.properties` eingetragen werden. Dann wird der Hardcore-Modus aktiviert, d. h. Spieler werden permanent vom Server gebannt, sobald sie sterben. Die Aktivierung oder Nicht-Aktivierung des Hardcore-Modus wird bei der Generierung der Welt in die Weltdaten eingetragen. Danach ist eine Änderung dieser Einstellung nicht mehr möglich. |
level-name |
`world` | Der Name der Welt und des Ordners, wo sie gespeichert wird. |
level-seed |
`leer` | Legt den Startwert für die Welt fest. |
level-type |
`DEFAULT` | Bestimmt den Welttyp. ACHTUNG! Nach einer Änderung dieser Option sollte eine neue Serverwelt gestartet werden. Falls die Welt beibehalten wird, kommt es zu unerwünschten Schnitten in der Landschaft, an allen Stellen, an denen neue Chunks generiert werden.
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max-build-height |
`256` | Die maximale Höhe, in der gebaut werden kann. Der Weltgenerator beachtet diese Höhe nicht. |
max-tick-time |
`60000` | Das Spiel ist Tick-basiert, d.h. mit jedem Tick werden Aktionen in der Welt ausgeführt, auch wenn der Spieler sich nicht bewegt. Ein Tick findet normalerweise alle 50 Millisekunden statt. Ist der Server zu stark belastet, finden die Ticks seltener statt, z.B. bei riesigen Tierpopulationen oder gigantischen Drop-Anzahlen durch umfangreiche TNT-Explosionen. Dann bewegen sich die Monster und anderen Objekte so langsam, dass man nicht mehr vernünftig spielen kann. Mit diesem Parameter kann man einstellen, dass sich der Server von selbst stoppt, sobald ein Tick einen bestimmten Wert (Standard = 60 Sekunden) überschreitet. Die Meldung lautet dann: “A single server tick took 60.00 seconds (should be max 0.05); Considering it to be crashed, server will forcibly shutdown.”
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max-world-size |
`29999984` | Maximalradius der Weltbarriere. Standardmäßig liegt er einen Chunk (16 Blöcke) unter der maximalen Weltgröße von ± 30.000.000 Blöcken, ein größerer Wert wird nicht beachtet. Der Maximalradius legt fest, wie weit die Weltbarriere mit dem Befehl `/worldborder` im Spiel verändert werden kann. Achtung: der Befehl ändert den Durchmesser, hier wird der maximale Radius angegeben. |
motd |
`A Minecraft Server` | Ein Text, der in der Serverliste unter dem Namen des Servers angezeigt wird (motd = Message of the Day).
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network-compression-threshold |
`256` | Client und Server werden ständig Datenpakete ausgetauscht: Der Server informiert den Client, wie die Welt aussieht und wo sich alle Spieler und Kreaturen befinden, und der Client stellt dies als Bild dar. Umgekehrt informiert der Client den Server über aller Aktionen des Spielers, damit der Server die Welt entsprechend aktualisieren kann. Diese Datenpakete können unkomprimiert oder komprimiert durch die Netzverbindung laufen. Die Einstellung `network-compression-threshold` gibt die Größe in Bytes an, ab der die versendeten Datenpakete komprimiert werden. Eine niedrige Zahl bedeutet häufigeres Komprimieren und somit kleinere Pakete. Wird die Einstellung jedoch zu niedrig gewählt, kann es vorkommen, dass die komprimierten Pakete sogar größer als die ursprünglichen sind (Beispiel: komprimiert man eine 64 Byte große Textdatei beispielweise mit zip, ist das Ergebnis 131 Bytes groß.)
Die Ethernet-Spezifikation erfordert, dass Pakete kleiner als 64 Bytes auf 64 Bytes aufgefüllt werden. Aus diesem Grund macht es keinen Sinn, einen Wert kleiner als 64 einzugeben. Ebenfalls ist es nicht zu empfehlen, die Maximum Transmission Unit (maximal transportierbare Paketgröße, MTU) von normalerweise 1500 Bytes zu überschreiten. |
online-mode |
`true` | Wenn diese Option aktiviert ist, vergleicht der Server jeden Spieler, der sich verbinden will, mit der Datenbank von Mojang. Diese Option sollte nur auf `false` gesetzt werden, wenn der Server nicht mit dem Internet verbunden ist und wenn keine White-List existiert (siehe Option `white-list`). Die Option `online-mode` dient der Sicherheit, denn es wird geprüft, ob der Spieler einen gültigen Account hat. Fake-Accounts werden damit aufgedeckt. Server deren `online-mode` auf `false` steht, werden “cracked” Server genannt.
Wenn die Dienste von Mojang allerdings offline oder anderweitig nicht erreichbar sind (siehe Status der Mojang-Server), kann kein Spieler mehr dem Spiel-Server beitreten, falls die Option auf `true` steht.
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op-permission-level |
`4` | Bestimmt das Standard-Berechtigungslevel für Spieler, die mit dem Befehl `/op` zum Operator gemacht wurden. Danach ist eine individuelle Anpassung des Levels für einzelne Spieler über die Datei “ops.json” möglich.
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player-idle-timeout |
`0` | Wenn der Wert nicht 0 ist, werden inaktive Spieler nach der angegebenen Zeit in Minuten vom Server gekickt. Die Zeit wird für einen Spieler zurückgesetzt, wenn er eine Aktion im Spiel auslöst, sich bewegt, einen Menüpunkt aufruft oder im Chat schreibt. Im Einzelnen sind es folgende Signale, die die Inaktiv-Zeit zurücksetzen:
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pvp |
`true` | Aktiviert PvP (Player versus Player) auf dem Server. Im PvP-Modus können sich Spieler gegenseitig direkten Schaden zufügen. Ohne PvP können sie sich nur indirekt schädigen, z.B. durch Lava, Feuer, TNT und im weiteren Sinne mit Wasser, Sand und Kies.
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rcon.password |
`leer` | Definiert das Passwort für den Fernzugriff auf den Server (siehe enable-rcon ). |
rcon.port |
`25575` | Definiert den Port für den Fernzugriff auf den Server (siehe enable-rcon ). |
resource-pack |
`leer` | Definiert ein optionales Ressourcenpaket (z.B. Soundeffekte damit Befehlsblöcke abspielbar sind, oder eine spezielle Übersetzung einzelner Texte (z.B. Todesmeldungen), oder auch besondere Texturen). Dazu ist hier die Webadresse (URL) des Downloads einzutragen. Dabei gibt es einige Einschränkungen:
Sobald sich ein Client erstmalig mit dem Server verbindet (siehe Client-Server-Konzept), wird – je nach gewählter Einstellung – die Datei mit oder ohne Rückfrage oder gar nicht im Hintergrund herunterladen und installiert. |
resource-pack-hash |
`leer` | Optionale Prüfsumme (SHA1-Digest) des Ressourcenpaketes in kleingeschriebenen Hexadezimalzeichen. Es wird empfohlen, die Prüfsumme anzugeben. Sie wird zwar bislang nicht für ihren eigentlichen Zweck verwendet, zu prüfen, ob das Ressourcenpaket nachträglich verändert wurde, aber sie verbessert die Wirksamkeit und Zuverlässigkeit der Datenzwischenspeicherung. |
snooper-enabled |
`true` | Legt fest, ob der Server anonyme Daten über den Server an http://snoop.minecraft.net senden darf.
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spawn-animals |
`true` | Bestimmt, ob Tiere spawnen können. Bei Leistungsproblem des Servers sollte diese Option deaktiviert werden.
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spawn-monsters |
`true` | Bestimmt, ob Monster außerhalb von Monsterspawnern spawnen können. Bei Leistungsproblem des Servers sollte diese Option deaktiviert werden.
Diese Option ist nutzlos, wenn `difficulty = 0` (friedlich) ist. |
spawn-npcs |
`true` | Bestimmt, ob Dorfbewohner spawnen können.
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spawn-protection |
`16` | Legt den Radius eines geschützten Bereiches um den Spawnpunkt fest. Der Bereich ist in sämtlichen Ebenen von 0 bis 255 geschützt. Der Wert 0 schützt nur den Block des Spawnpunktes (siehe `SpawnX` und `SpawnZ` in den Weltdaten). Der Wert 1 entspricht einem Radius von einem Block um den zentralen Block, also einem 3×3 Blöcke großen Bereich, etc. Der Standardradius sind 16 Blöcke, was einen geschützten Bereich von 33×33 Blöcken ergibt.
Spieler ohne Operator-Rechte (siehe Befehl `/op`) können dort weder Blöcke abbauen noch setzen noch irgendwelche Redstone-Schaltkreise/Elemente oder -Empfänger betätigen (also keine Knöpfe, Hebel, Türen, Zauntore etc.). Einzige Ausnahme: Druckplatten. Allerdings können explodierende Creeper (wenn es nicht über den Befehl `/gamerule` abgeschaltet wurde) auch im geschützten Bereich Schaden anrichten, genauso wie TNT, das an der Grenze zum geschützten Bereich gezündet wurde. Wasser und Lava können hineinfließen und Feuer kann (wenn es nicht über den Befehl `/gamerule` abgeschaltet wurde) auf den geschützten Bereich übergreifen. Auch Kolben können Blöcke in diesen Bereich hinein schieben. Die Option `spawn-protection` ist nicht in den initialen `server.properties` enthalten. Sie erscheint erst, wenn der erste Spieler den Server betritt. |
view-distance |
`10` | Definiert die Menge an Welt-Daten, die der Server an den Client sendet, gemessen in Chunks. Bestimmt wird dadurch die serverseitig festgelegte Sichtweite. Bei der Standard-Einstellung von 10 Chunks werden insgesamt 441 Chunks gesendet (10 Chunks vor und hinter dem Spielerchunk = 21, dasselbe rechts und links = 21 x 21). Die Anzahl an Chunks, die der Server lädt, kann im Debug-Bildschirm eingesehen werden. Bei Leistungsproblem des Servers sollte der Wert verkleinert werden. |
white-list / allow-list |
`false` | Aktiviert eine White-List auf dem Server. Wenn die White-List aktiviert ist, können nur Spieler dem Server beitreten, die auf dieser gelistet sind. Diese Option ist für Privat-Server, auf denen nur ausgewählte Freunde spielen sollen und für Server, die ihre Mitglieder durch ein Bewerbungsverfahren aussuchen, zu empfehlen. Wenn diese Option aktiviert ist, muss die Option `online-mode` aktiviert sein. Das ist auch sinnvoll, denn ansonsten könnte trotz White-List jeder beliebige Spieler dem Server beitreten, wenn er einfach einen dort gelisteten Namen verwendet, falls er einen solchen kennt. Die White-List wird über die Server-Konsole mit dem Befehl `/whitelist` verwaltet.
|
In den neueren Minecraft Versionen sind einige weitere Einstellungen hinzugefügt worden. Weitere Wichtige sind hier aufgelistet:
Name | Standardwert | Beschreibung |
---|---|---|
`simulation-distance` | `10` | Legt die maximale Entfernung von Spielern fest, in der sich lebende Objekte befinden dürfen, um vom Server aktualisiert zu werden, gemessen in Chunks in jeder Richtung des Spielers (Radius, nicht Durchmesser). Wenn sich Entitäten außerhalb dieses Radius befinden, werden sie vom Server nicht angezeigt und sind für die Spieler nicht sichtbar.
`10` ist der Standardwert/empfohlener Wert. Wenn der Server große Lags hat, wird empfohlen, diesen Wert zu verringern. |
`hide-online-players` | `false` | Wenn auf `true` gesetzt ist, wird bei Statusanfragen (in der Serverliste über die Spielerzahl mit der Maus schweben / “hovern”) keine Spielerliste gesendet bzw. angezeigt. |
`require-resource-pack` | `false` | Wenn auf `true` gesetzt ist, werden Spieler, welche den Server betreten, aufgefordert, das bei “resource-pack ” angegebene Server-Resource-Pack auszuwählen, und die Server-Verbindung wird getrennt, wenn sie das geforderte Resource-Pack ablehnen. |
ops.json
Zuerst wird in den `server.properties` mit der Option `op-permission-level` das Standard-Operator-Level eingestellt, das für alle neuen Operatoren gilt. Dann werden einem Spieler mit dem Befehl `/op` die Operatorrechte verliehen. Dadurch wird ein Eintrag in der Datei `ops.json` erzeugt, die im gleichen Verzeichnis wie die `server.properties` steht.
In dieser Datei im JSON-Format sind für jeden Spieler die UUID, der Name und das Standard-Operator-Level gespeichert. Manuell kann man hier nachträglich für einzelne Spieler ein anderes Level einstellen.
Beispiel mit den fiktiven Spielern oyo123 und yoyo:
[
{
"uuid": "6a8b3b3c-9d81-49c0-86d4-5518e1065f93",
"name": "oyo123",
"level": 4
},
{
"uuid": "65ac0651-82b5-3afa-8cf9-afd2f43b10d9",
"name": "yoyo",
"level": 2
}
]